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Effektives digitales Marketing vereint klassische Vermarktung, Informatik, Verkauf sowie Abwicklung und erfordert neue Prozesse, Zyklen sowie Werkzeuge. Am besten stellt man sich Digitalmarketing als Kreislauf vor, den man in Betrieb nimmt, konstant analysiert, optimiert und erweitert. In diesem zweiten Teil ihrer kleinen Tweeks-Reihe bringen euch Jonas Felix und Nadine Kleger von der Your Sidekicks AG diesen Kreislauf näher. Diesmal auf dem Programm: Remarketing, Kundenbeziehung, Custom Audiences und Kreislaufoptimierung.

Co-Founder Your Sidekicks
Nadine Kleger
ehem. Co-CEO Your Sidekicks

Your Sidekicks ist ein Basler Startup, welches Unternehmen im Aufbau eines ganzheitlichen Digitalmarketings unterstützt und alles was nicht intern abgewickelt werden kann für sie übernimmt. Die Person, die dem Unternehmen digitale Superkräfte verleiht ist der sogenannte «Sidekick». Die Valencia Gruppe ist an der Your Sidekicks GmbH beteiligt und beherbergt auch deren Büros an der Steinentorstrasse in Basel.

Remarketing zur Entscheidungsförderung

Wann haben Sie das letzte Mal etwas bei Google gesucht und dann direkt gekauft? Wann haben Sie das letzte Mal auf eine Veranstaltung geklickt und sich sofort angemeldet, Tickets gekauft, Kontakt aufgenommen? Oder haben Sie eher genau das nicht gemacht, obwohl Sie die Veranstaltung, das Angebot oder die Lösung interessant fanden?

Fast jedes Produkt oder jede Dienstleistung verliert unzählige potentielle Kunden, die zwar motiviert und interessiert sind – aber in diesem Moment nicht entscheiden, nicht kaufen und es dann vergessen. Hier kommt Remarketing ins Spiel. Remarketing ist aus unserer Sicht heute absolut unerlässlich. Und es ist einfacher, als Sie denken.

Was ist Remarketing?

Angenommen Sie suchen auf Zalando nach roten Schuhen. Auch wenn Sie die Zalando-Seite längst wieder geschlossen haben, werden Sie noch lange rote Schuhe sehen. Genau das können Sie für Ihre eigenen «roten Schuhe», also Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung, einrichten. Ihre Nutzer werden Sie so noch lange immer wieder sehen und das Interesse daran wird unterbewusst verstärkt. Und das kostet Sie gar nicht so viel, wie Sie vielleicht meinen.

So funktioniert Remarketing

  1. Tracking

    Auf der eigenen Seite wird der richtige Tracking-Mechanismus eingebunden – das ist mit Google Analytics bereits erledigt.

  2. Zielgruppe

    Aus dem Tracking lässt sich eine Zielgruppe definieren.

  3. Advertising

    Mit dem Tracking lässt sich genau für die richtige Zielgruppe passende Werbung schalten.

Remarketing funktioniert zum Beispiel bei Google und dem riesigen, vielbesuchten Google-Universum mit YouTube und Instagram sehr gut. Aber auch bei Facebook und LinkedIn ist Remarketing möglich und zielführend.
So können Sie auch auf Plattformen günstig und effektiv werben, auf welchen Ihre üblichen Zielgruppen nur schwierig zu erreichen wären. Mit normalen Zielgruppen wäre zum Beispiel Werbung für Projektmanagement-Kurse auf Instagram ziemlich schwierig. Mit Remarketing zielen Sie aber auf Besucher Ihrer Webseite, deren grundsätzliches Interesse schon geweckt ist, und erreichen sie so auch auf Produkt-fernen Plattformen.

Abwicklung und Kundenbeziehungsmanagement

Der Kunde ist Ihr wichtigstes Gut, das Sie sich hart erarbeiten oder manchmal auch erkaufen. Man spricht deshalb heute auch von «Customer Acquisition Cost», also: Wieviel kostet es Sie, einen Kunden zu gewinnen? Mit einer schlauen Bewirtschaftung und Abwicklung des ganzen Conversion-Prozesses können Sie genau das optimieren. Deswegen müssen Sie das digitale Marketing zwingend in die Abwicklung, den Verkauf und das langfristige Management der Kundenbeziehung einfliessen lassen.

In einem ersten Schritt sollten Sie digitale Anfragen mit möglichst viel Informationen aufnehmen, abwickeln und verfolgen. Nur wenn Sie wissen, welche Anfragen zu einer rentablen Kundenbeziehung führen, sehen Sie, ob Ihr digitales Marketing erfolgreich ist. Bündeln Sie alle Informationen über potentielle Kunden, bestehende Kunden und auch verlorene Kunden. Werten Sie diese Daten regelmässig aus und lassen Sie die Resultate in gezielte Massnahmen fliessen.

Unsere Geheimtipps dafür sind Airtable als flexibles Datenbank-Werkzeug und Zapier als Brücke zu allerlei Plattformen. Vor allem kleineren, agilen Teams verhelfen diese zu wahren Superkräften.

In kleinen Schritten zum grossen Ziel

Bei grösseren Betrieben gilt es, in kleinen Schritten und mit separaten Pilotprojekten die richtigen Wege zu finden. Leider wird beim Online Marketing oft eine umfassende Komplettlösung gesucht, wie das in der klassischen Informatik gängig ist. Die Erfahrung zeigt aber, dass es viel besser ist, Teams richtig zu schulen, zu unterstützen und mit flexiblen Werkzeugen auszustatten, damit sie ihr eigenes digitales Arbeiten heraus modellieren können. Das klassische Top Down Henry Ford Modell macht spätestens beim digitalen Marketing absolut keinen Sinn mehr.

Reaktivierung und Custom Audiences

Wahrscheinlich haben Sie im Zusammenhang mit dem aktuellen US Präsidenten schon von Custom Audiences gehört. Damit ist gemeint, dass Kontaktlisten separat vorgefiltert und dann als Zielgruppe in eine Werbeplattform eingespiesen werden.

Ein unpolitisches Beispiel dazu: Stellen Sie sich vor, Sie veranstalten jährlich ein grosses Festival mit mehreren tausend Gästen. Die meisten melden sich auf Ihrer Webseite an und akzeptieren dabei die Datenschutzbedingungen. Ein kleiner Teil registriert sich zusätzlich für den Newsletter. Nun ist der Event durch – für Ihre Gäste sind ein Jahr lang andere Themen angesagt. Nicht aber für Sie. Für Veranstalter gilt ja meist: Nach dem Event ist vor dem Event.

Wenn Sie online einigermassen fit sind, werden Sie sicher regelmässig einen Newsletter verschicken. Kommt dieser aber zu oft oder zum falschen Zeitpunkt, verliert er an Wirkung. Zudem sind E-Mails und Newsletter intrusiv, sie zwingen den Empfänger dazu, etwas zu tun, und haben ein hohes «Nerv-Potenzial».

Die registrierten User helfen Ihnen, dem entgegenzuwirken. Sie haben damit nämlich bereits eine Liste Ihrer Kunden. Diese brauchen Sie nur noch in die Facebook Ad Lösung einzuspeisen, dort als als eigene Zielgruppe (Custom Audience) zu definieren und schon schalten sie auf Facebook perfekt passende Anzeigen.

Der Vorteil solcher Ads im Vergleich zum Beispiel zu einem klassischen Newsletter ist, dass Sie Ihre Zielgruppe nicht stören. Ihre Kunden erhalten nämlich nicht mehr Werbung. Die Summe der digitalen Werbung pro Empfänger bleibt etwa gleich. Ihre zugeschnittene Anzeige verdrängt bei Ihren Kunden einfach ein paar weniger passende Werbungen. Mit solchen Custom Audiences können Sie also günstig und hocheffektiv Ihre Kontakte abholen, ohne diese stören zu müssen.

Analyse und Optimierung

Das Sammeln von Infos über die Kundschaft ist nur der Anfang. Wichtig ist die Auswertung und Verknüpfung all dieser Daten, die man über die Plattform, Methode, Konvertierung bis zur Reaktivierung von der Zielgruppe hat. So sieht man, welche Massnahmen tatsächlich Erfolg bringen.

Der wichtigste Schritt ist das Definieren von Zielen und das Verknüpfen mit den jeweiligen Kanälen. Dazu eignet sich Google Analytics optimal, denn hier können Anfragen über Formulare, Bestellungen via Einkaufswagen und jeder andere Klick als Ziel gewertet werden. Aber auch Facebook Pixel oder der LinkedIn Tracking Code können sehr hilfreich sein. Denn wenn Facebook weiss, welche Anzeige eine Anfrage bringt, kann die künstliche Intelligenz Werbung besser platzieren.

Den ganzen Kreislauf auf einmal zu analysieren, ist zu Beginn sehr schwierig. Deshalb ist es wichtig, sinnvolle Abschnitte zu wählen. Definieren Sie relevante und messbare Werte, welche Sie einer Anzeige-Variante zuordnen können. Denn eine Optimierung entsteht fast immer aus einem Vergleich.

Der Weg und das Ziel sind das Ziel

Oft passiert beim digitalen Marketing der Fehler, dass die Optimierung nur auf Ads und Prozesse abzielt. Dabei geht ein wichtiger Teil vergessen: Die Webseite. Eine inhaltlich und technisch optimierte Webseite ist insbesondere für den User und insbesondere auch für Google wichtig. Nur so werden Sie als relevant und anzeigenswert wahrgenommen. Es bringt Ihnen daher nichts, Nutzer mit einem perfekten Werbetext und den besten Keywords auf eine Seite zu leiten, die für den User am Ende nicht zielführend ist, wenn er also die gesuchten Infos nicht findet oder nichts bestellt. Für eine tiefe Relevanz werden Sie sogar mit höheren Pro-Klick-Preisen bestraft. Es lohnt sich daher, in den Aufbau und Unterhalt einer guten Zielseite etwas mehr Zeit und Geld zu investieren. Lesen Sie mehr zum Thema Page-Optimierung in den Tweeks-Artikeln von Andreas Fatzer und Manuel Bloch.

8 zentrale Elemente des digitalen Marketing

  1. Produkt

    Überlegen Sie sich genau, für welches Produkt oder welche Dienstleistung Sie welche Anfrage generieren wollen. Das ist Ihr Ausgangspunkt für Online Marketing.

  2. Zielgruppe

    Wer soll in welcher Situation und bei welchem Verhalten Ihr Angebot sehen? Eine möglichst genaue Definition der Zielgruppe verringert den Streuverlust Ihrer Werbung. Die vielleicht wichtigste Errungenschaft des digitalen Marketings.

  3. Plattformen und Methoden

    Das Google-Universum inkl. Youtube, Instagram, Facebook und LinkedIn sind die wichtigsten Plattformen für Ihre Online-Werbung. Das entscheidet sich nicht zuletzt nach der genauen Definition Ihres Produkts und Ihrer Zielgruppe.

  4. Zielseite und Konvertierung

    Nach dem Klick auf Ihre Werbung muss eine Conversion in Form einer Bestellung, Buchung, Reservation, Spende oder Anfrage folgen. Wichtig ist, dass der Nutzer auf der Zielseite (oder Landingpage) sofort sieht, was er zu tun hat (Call to Action) und diese Aktion dann möglichst einfach ist.

  5. Remarketing

    Mittels Tracking können Sie ein Remarketing einrichten, dank dem Ihre User Ihr Produkt beim Surfen auf diversen Seiten noch lange immer wieder sehen werden. Damit rufen Sie sich immer wieder in Erinnerung und verstärken so unbewusst das Interesse an Ihrem Produkt.

  6. Kundenbeziehungs-Management

    Mit einer schlauen Bewirtschaftung und Abwicklung des ganzen Conversion-Prozesses können Sie Ihre Customer Acquisition Cost optimieren.

  7. Custom Audiences

    Mit zugeschnittenen Anzeigen für Ihre definierten Custom Audiences können Sie günstig und hocheffektiv Ihre Kontakte abholen, ohne diese stören zu müssen, wie dies bei einem klassischen Newsletter der Fall wäre. Sie minimieren also erneut den Streuverlust.

  8. Analyse und Optimierung

    Mittels Auswertung und Verknüpfung der gesammelten Daten, die man über die Plattform, Methode, Konvertierung bis zur Reaktivierung von der Zielgruppe hat, sieht man, welche Massnahmen tatsächlich Erfolg bringen.

Über Your Sidekicks:

Dein Sidekick hört zu, schlägt vor, setzt um und betreut langfristig.

Im ersten Teil des Beitrags, der am 1. Oktober 2018 hier auf Tweeks veröffentlicht wurde, sind wir auf folgende Themen eingegangen: Das Produkt oder die Dienstleistung im Zentrum, Die Zielgruppe und ihr Verhalten, Plattformen und Methoden, Zielseite und Konvertierung (Conversion). Wenn Sie in Zukunft Beiträge wie diesen nicht verpassen möchten, abonnieren Sie unseren Newsletter oder folgen uns auf Twitter.


Die Sidekicks bauen mit Ihnen den gesamten Kreislauf auf, schauen welche Aktivitäten Sie intern abwickeln können und übernehmen alles andere für Sie. Denn nur kontinuierliches digitales Marketing ist effektiv. Ihr Sidekick berät Sie, setzt direkt um, bewirtschaftet, analysiert, optimiert, schult und unterstützt Sie langfristig. Dadurch erhalten Sie schnelles, individuelles digitales Marketing – Buchen Sie jetzt Ihr unverbindliches Beratungsgespräch mit unseren Digital Marketing Profis 

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