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Was können wir uns im Alltag von Walt Disney abschauen? Kann man eine Denkblockade mit Zeichnen überwinden? Und funktioniert Mindmapping auch zu zweit? Wir haben in unserer Ideenküche drei bekannte Kreativitätstechniken ausprobiert. Herausgekommen sind drei Storyboards, ein randvolles Whiteboard, schauspielerische Meisterleistungen und, am wichtigsten, jede Menge neuer Ideen.

Ideen brauchen wir alle. Sei es beim Bewältigen von immer neuen Aufgaben im Berufsalltag, beim Lösen von Problemen im Privatleben oder, wie in unserem Fall, beim Bewerben von Dienstleistungen und Produkten. Während die meisten Kinder von Natur aus sehr kreativ sind, ist die Kreativität bei Erwachsenen manchmal etwas eingerostet und braucht einen kleinen Anstoss. Genau dafür gibt es Kreativitätstechniken. Sie können Denkblockaden lösen, uns zwingen neue Perspektiven einzunehmen, uns animieren auch mal etwas Neues zu versuchen. Das Wichtigste dabei: Man muss sich darauf einlassen. Das haben wir getan und uns drei fiktive Aufgaben gestellt, die wir mit drei unterschiedlichen Kreativitätstechniken angegangen sind.

Aufgabe 1: Ein volles Magazin in 20 Minuten

Unser fiktiver Kunde, ein Händler für Sportwaren, veröffentlicht zu jeder Saison ein Magazin. Unsere Aufgabe ist es, das 60-seitige Heft für die Wintersaison mit Content zu füllen. In einem ersten Schritt generieren wir deshalb möglichst viele Inhaltsvorschläge.

Die Technik: Zweiermindmap

Eine Mindmap kann helfen, Gedanken zu strukturieren und in Beziehung zueinander zu setzen. Dadurch erhalten wir einen Überblick zum Thema. Für unsere Ideensammlung zum Thema Wintersport setzen wir eine Weiterentwicklung der Mindmaptechnik ein: die Zweiermindmap. Der Anfang funktioniert analog der klassischen Methode. In die Mitte unseres Whiteboards schreiben wir das Kernthema: Wintersport. Danach schreiben beide Teilnehmer vier erste Inhaltsideen auf eine Seite der Mindmap. Stehen die ersten Ideen, werden die Seiten gewechselt und die Ideen des Anderen weiterentwickelt. Das Wechselspiel geht so lange weiter, bis wir das Gefühl haben, all unsere Ideen aufgeschrieben zu haben oder das Zeitlimit von 20 Minuten erreicht ist.

Das Ergebnis

  1. Die Zahlen

    20 Ideen von 2 Personen innerhalb von 20 Minuten.

  2. Die Ideen

    Die Ideen werden mit jedem Seitenwechsel weiter konkretisiert. Während des Weiterentwickelns entstehen aber auch laufend neue Ideen, es bleibt also nicht bei den acht Anfangsideen. Das Resultat der Zweiermindmap ist ein bunter Strauss an Ideen – aussortieren und beurteilen müssen wir die Ideen aber in einem separaten Schritt.

  3. Der Zusatznutzen

    Durch das stetige Wechseln verlieren wir uns nicht im Detail, denken immer wieder in andere Richtungen und öffnen uns zwangsläufig für die Ideen des Mindmap-Partners. Ausserdem sind alle «fertigen» Ideen in der Mindmap gemeinsam entstanden. Dadurch hat keiner der Teilnehmer berüchtigte «Darlings», die er ungern sterben sieht. Das macht das Aussortieren um einiges objektiver und einfacher.

  4. Unsere Empfehlung

    Die Zweiermindmap hat uns ohne Einschränkung überzeugt. Wir werden die Kreativitätsechnik sicher wieder anwenden, wenn wir viele Ideen in kurzer Zeit sammeln wollen. Ob die Zweiermindmap beim Lösen komplexer Probleme oder Aufgaben auch die richtige Technik ist, müssen wir aber noch testen. Für ein Brainstorming ist sie auf jeden Fall sehr hilfreich.

Aufgabe 2: Ein Storyboard für 300 Follower

Ein fiktives Pop-Up Bistro in der Basler Innenstadt öffnet am 1. November seine Türen. Das kleine Bistro serviert Suppen und Eintöpfe. Unsere Aufgabe ist es, dem Instagram-Account des Restaurants einen hübschen und erfolgreichen Anstrich zu verleihen. Unser Ziel: 300 neue Follower innerhalb von 4 Wochen.

Die Technik: Storyboarding

Die Kreativitätstechnik Storyboarding stammt ursprünglich aus der Filmindustrie. Wir nutzen sie heute aber nicht zur Entwicklung einer Geschichte, sondern zur Visualisierung möglicher Lösungen für unsere Aufgabe. Wir beginnen mit einem Blatt Papier, auf das wir sechs leere Felder vorgedruckt haben. Dann geht’s ans Zeichnen. Das erste Feld ist reserviert für unsere Ausgangslage: der bestehende Instagram Account mit 100 Followern. Als Nächstes springen wir gleich weiter zum letzten Feld und zeichnen dort unser Ziel: den Instagram Account mit 400 Followern. Die übrigen Felder zwei bis fünf füllen wir nun der Reihe nach mit unseren Ideen aus. Ob farbige Zeichnungen, einfache Strichmännchen oder schriftliche Beschreibungen, Hauptsache wir haben am Schluss viele gute Ideen. Für das Storyboarding nehmen wir uns 15 Minuten Zeit.

Das Ergebnis

  1. Die Zahlen

    7 unterschiedliche Ideen von 3 Personen innerhalb von 15 Minuten.

  2. Die Ideen

    Unsere Massnahmen sind durch die Zeichnungen so weit ausgereift, dass wir eigentlich gleich starten können. Dass Instagram auch für Firmen frei zugänglich und einfach zu benutzen ist, hilft dabei natürlich.

  3. Der Zusatznutzen

    Durch das Zeichnen sind nicht nur Ideen für Massnahmen, sondern auch gleich für Content entstanden – das wird uns später viel Zeit sparen!

  4. Unsere Empfehlung

    Nächstes Mal setzen wir das Storyboarding für komplexere Aufgabenstellungen ein. Denn auf die Umsetzungsideen für Instagram wären wir vermutlich auch ohne das Storyboard, in kürzerer Zeit, gekommen. Bei schwierigen Problemen kann das Zeichnen aber sicher helfen, die Kreativität anzuregen. Ein angemessenes Zeitlimit ist dabei gerade für Personen, die sich gerne im Detail verlieren, sehr wichtig.

Aufgabe 3: Mit Walt Disney an die Weltmeisterschaft

Im Sommer findet die fiktive Weltmeisterschaft im Krawattenbinden statt. Der Veranstalter hat uns damit beauftragt, der Weltmeisterschaft zu einem Besucherrekord zu verhelfen. Unser Ziel ist es, mindestens 500 Personen für den Event zu begeistern.

Die Technik: Walt Disney Methode

Der Träumer, der Realist und der Kritiker. Diese drei Persönlichkeiten spielen die Hauptrollen beim Ideenentwickeln und -beurteilen nach einer Methode, mit der schon Walt Disney gearbeitet hat. Die drei Persönlichkeiten (entweder verkörpert durch drei unterschiedliche Personen oder aber durch eine Person alleine) entwickeln und beurteilen Ideen aus drei unterschiedlichen Blickwinkeln:

• Der Träumer ist ein Enthusiast. Er lässt seinen Ideen und Fantasien freien Lauf. Ob die Ideen umsetzbar sind oder nicht, spielt für ihn keine Rolle.
• Die Ideen des Träumers werden dann durch den Realisten geprüft: Wie können wir die Ideen umsetzen? Welche Ressourcen brauchen wir dazu?
• Zum Schluss kommt der Kritiker zu Wort: Er sucht Argumente gegen die Idee und zeigt auf, was schiefgehen könnte.

Nachdem eine Idee alle Rollen durchlaufen hat und geprüft wurde, wird auf der Metaebene entschieden, ob es sich lohnt, die Idee weiterzuverfolgen oder ob die Idee fallengelassen wird. Wenn die Idee weiterverfolgt wird, startet die Runde von vorne, mit dem Unterschied, dass jeder Teilnehmer die Position der beiden anderen Rollen berücksichtigt. Auf diese Weise wird eine Idee weiter konkretisiert. Für die Walt Disney Methode nehmen wir uns 30 Minuten Zeit.

Die Walt Disney Methode
Die Walt Disney Methode

Das Ergebnis

  1. Die Zahlen

    6 Ideen von 3 Personen innerhalb von 30 Minuten.

  2. Die Ideen

    Die Ideen aus der Walt Disney Methoden sind in unserem Fall nicht sehr weit entwickelt und benötigen noch viel Abklärungsarbeit. Das liegt sicher auch daran, dass dem Träumer keinerlei Grenzen gesetzt sind und er nicht an die Ressourcen denken muss. Gleichzeitig benötigt der Realist oft einen Moment, um die Machbarkeit abzuklären und möglichst realistische Lösungen auszuarbeiten. Je nachdem, wie «verträumt» der Träumer ist, braucht es also mehrere Runden, um eine Idee auf den Boden der Tatsachen zu bringen.

  3. Der Zusatznutzen

    Durch die drei unterschiedlichen Blickwinkel werden unsere Ideen in Echtzeit einem «Beliebtheitscheck» unterzogen. Das hilft uns, weniger gute Ideen schnell zu erkennen und uns nur auf die Ideen mit Potenzial zu konzentrieren.

  4. Unsere Empfehlung

    Die Walt Disney Methode eignet sich unserer Ansicht nach vor allem für Aufgaben mit konkreten Problembeschreibungen und Rahmenbedingungen. Wir können uns gut vorstellen, dass dadurch ein paar Runden gespart und in der gleichen Zeit nicht nur mehr, sondern auch weiter entwickelte Ideen generiert werden können, als dies bei uns der Fall war.

Das Fazit

Die Ideenfindung und -beurteilung macht mit den ausprobierten Kreativitätstechniken auf jeden Fall Spass! Aber das ist natürlich nicht alles: Mit allen drei Techniken haben wir in relativ kurzer Zeit viele Ideen generiert, beurteilt oder ausgearbeitet. Jetzt finden wir heraus, welche Techniken sich im Alltag bewähren. Und natürlich stellen wir noch mehr Kreativitätstechniken auf die Probe. So findet Valencia auch für Ihre Aufgabe, Ihr Problem oder Ihr Ziel eine kreative Lösung. Wir freuen uns!

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