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Auf Smartphones standardmässig installiert sind Siri, Alexa & Co. jederzeit bereit, Informationen zu liefern, zu navigieren oder einfach zu unterhalten. Dass wir mit den intelligenten Helfern beinahe wie mit einer Person interagieren können, hat Einfluss auf die Art, wie wir Suchmaschinen nutzen und darauf, welche Ergebnisse die Suchmaschine liefert. Was bedeutet das für die Suchmaschinenoptimierung?

Smartphones, Tablets und Laptops, ja sogar Kühlschränke, Staubsauger oder Lampen denken im Alltag bzw. im Haushalt mit und lernen dank künstlicher Intelligenz schnell dazu. Auch wenn smarte Gegenstände und Lautsprecher in der Schweiz noch nicht so verbreitet sind wie in den USA: Es ist zu erwarten, dass ihre Beliebtheit mit steigender Leistung und Benutzerfreundlichkeit zunimmt. Google geht davon aus, dass im nächsten Jahr bereits mehr als 1.6 Milliarden Menschen Sprachassistenten benutzen. Vergleicht man den Aufwand für eine getippte Suche auf dem Smartphone mit dem Aufwand für eine gesprochene Suche wird schnell klar, weshalb Voice Search so beliebt ist. Die getippte Suche erfolgt in drei Schritten: Smartphone entsperren, Browser App öffnen, Suchbegriff eintippen. Bei Voice Search hingegen reicht ein «Okay Google» oder «Hey Siri» für die Aktivierung und schon kann die Frage eingesprochen werden.

Die Beziehung zwischen Mensch und Technik wird durch Amazon Echo Dot, Apple HomePod, Google Home und andere smarte Lautsprecher mit Sprachassistenten persönlicher. Schliesslich können wir direkt mit ihnen kommunizieren, fast wie mit einem Mitbewohner. Auch Suchmaschinen haben sich dem Trend der Personalisierung längst angepasst: Google zum Beispiel liefert unterschiedlichen Personen individuelle Ergebnisse für dieselbe Suchanfrage. Hintergrundwissen über Interessen, Persönlichkeit und vorangegangene Anfragen helfen dem Algorithmus, das Ergebnis für die suchende Person möglichst relevant zu gestalten. Gesprochene Suchanfragen bilden dabei keine Ausnahme.

Der Vergleich: Sprechen vs. Tippen

Wir sprechen anders, als wir schreiben. Das gilt auch für die Suche im Internet: Während die Suche über die Tastatur oft so kurz wie möglich gehalten und nicht in ganzen Sätzen bzw. Fragen ausgeführt wird, erfolgen gesprochene Suchanfragen in natürlicher Sprache. Ein Beispiel: Wir sind unterwegs und auf der Suche nach einem guten indischen Restaurant in Basel. Bei der Textsuche werden folgende Wörter eingetippt: «Indisches Restaurant Basel». So wenige Wörter wie möglich, auf eine ausformulierte Frage wird verzichtet – es muss schnell gehen.

Anders bei der Sprachsuche. Schon das Aktivieren des Sprachassistenten hat einen persönlichen Touch: «okay Google» oder «hey Siri». Sofort wird ein Gespräch initiiert. «Wie kann ich behilflich sein?» Dass nun eine Frage wie «wo finde ich ein indisches Restaurant in Basel?» gestellt wird, wirkt nur natürlich.

Das Ergebnis unterscheidet sich, wenn auch erst ab Platz 4, von dem der getippten Anfrage, wie die folgenden Screenshots zeigen. Google rankt Websites also nicht bei beiden Such-Arten gleich. Was können Unternehmen tun, um auch bei der gesprochenen Suche auf den vordersten Positionen zu landen?

Die Ergebnisse von Voice Search und getippter Suche im Vergleich
Die blau markierten Ergebnisse tauchen in derselben Reihenfolge auf. Das grüne bzw. gelbe Ergebnis taucht zwar bei beiden Varianten auf der ersten Seite auf, jedoch nicht an derselben Stelle. Die nicht-markierten Ergebnisse tauchen nur bei einer der beiden Suchen auf der ersten Seite auf.

5 Massnahmen, die Websites auch für Voice Search attraktiv machen

Welche Konsequenzen die Zunahme an gesprochenen Suchanfragen für die Suchmaschinenoptimierung hat, ist (noch) nicht ganz klar. Ausgehend davon, wie und wo die gesprochene Suche ausgeführt wird, können Websites aber durchaus attraktiv für Sprachassistenten gestaltet werden.

  1. Fragen über Fragen

    Gesprochene Suchanfragen werden typischerweise in Form von Fragen formuliert. Werden Fragen im Text einer Website aufgegriffen, zum Beispiel in FAQs, erhöht das die Relevanz für die Suchmaschine. Die Wahrscheinlichkeit, weit oben in den Ergebnissen aufzutauchen, steigt. Natürlich muss die Frage auch angemessen beantwortet werden.

  2. «Schreibe, wie du sprichst.»

    Der natürliche Sprachfluss ist zentral bei der Sprachsuche. Texte müssen so formuliert sein, dass sie sich für die gesprochene Wiedergabe eignen. Kurze und aktive Sätze taugen besser zum Vorlesen als Schachtelsätze und Passivkonstruktionen. Fachausdrücke und Fremdwörter können zu Schwierigkeiten beim Vorlesen bzw. Verstehen führen – je weniger davon im Text vorkommen, desto besser.

  3. Lokale Suchergebnisse stärken

    Fragen an Sprachassistenten beziehen sich oft auf lokale Dinge wie zum Beispiel ein Restaurant. Ein gut bewirtschaftetes Google My Business Profil bringt in diesem Fall Vorteile. Öffnungszeiten, Adresse und Kontaktdaten können so direkt für den Nutzer wiedergegeben werden.

  4. Mobile first

    Voice Search wird besonders oft via Smartphone genutzt. Gerade für diese Anfragen ist es wichtig, dass Websites für Mobilgeräte optimiert und responsiv sind. Suchmaschinen bewerten Websites, die diese Anforderungen nicht erfüllen weniger gut, was sich in einer Position weit hinten in den Suchergebnissen widerspiegelt.

  5. Strukturierte Daten

    Im Quelltext einer Website lassen sich Textpassagen, die bei einer sprachgesteuerten Suchanfrage vorgelesen werden sollen, kennzeichnen. Suchmaschinen erkennen anhand dieser sogenannten strukturierten Daten, welche Inhalte sich für die sprachliche Wiedergabe eignen. Und die Chance, bei der nächsten Suchanfrage weit oben zu ranken, steigt.

Fazit

Die allermeisten SEO-Vorkehrungen gelten für die getippte genauso wie für die gesprochene Suche. Wer SEO-technisch gut aufgestellt ist, schneidet nach heutigem Stand auch bei Voice Search nicht schlecht ab. Aktuell zeigt Google auch noch nicht auf, welche Besucher über eine gesprochene und welche über eine getippte Suchanfrage auf die Website gekommen sind. Dies könnte sich mit steigender Beliebtheit von Sprachassistenten und folglich mehr gesprochenen Suchanfragen ändern. Sie möchten ihr Google-Ranking verbessern und auch Alexa, Siri & Co. schmeicheln? 🙂 Die Valencia Gruppe hilft gerne!

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