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Was sind die neusten Trends im Content-Bereich? Wie kommuniziere ich mit der Generation Z? Und wie wirkt mein Brand authentisch auf Instagram? An den WebStage Masters 2019 gab’s an 20 Vorträgen auf drei Bühnen Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um Influencer-Marketing und Social Media. Hier meine 5 wichtigsten Learnings vom «grössten Content Creation Summit der Schweiz».

Senior Texter

1. Eat the Reach – Schluss mit dem Reichweite-Zwang

Die Zeiten, in denen blosse Reichweite als alleine seligmachendes Kriterium herumgereicht wurde, sind endgültig vorbei. Gekaufte Follower, unbestimmte Zielgruppe und damit einhergehender Streuverlust setzen auch den grössten Zahlen zu. Viel wichtiger ist zum Beispiel für Benedikt Böckenförde von Visual Statements die Interaktion bzw. das Engagement. Content bekommt Kraft, wenn er geteilt, gelikt oder kommentiert wird. Was die User als teilenswert und somit als wertvoll erachten, ist mitunter auch banal. So kann zum Beispiel die schlichte Ankündigung der Fortsetzung einer Netflix Serie als wertvoller Content gelten, der sich viral verbreitet. Entsprechend müssen Creator auch nicht zwingend viele Follower haben, um für einen Brand interessant zu werden. Viel wichtiger ist, dass sie zum Markenimage passen, die Zielgruppe abbilden und hochwertige Inhalte liefern. Oder wie es Daniel Bekele, Senior Strategic Partner bei Youtube, bemerkte:

Auch kleine Creator können grosse Botschafter sein.

Daniel Bekele, Senior Strategic Partner bei Youtube

2. Instagram is King – eine App schlägt sie alle

80% aller Influencerkampagnen finden heute auf Instagram statt, so Tanja Herrmann von WebStages. Während sich viele User von Facebook verabschieden, ist die ehemalige Foto-App der aktuelle Content-König im Social-Media-Ring und hält die Konkurrenz mit immer neuen Features auf Abstand. Seien es IGTV, Direct Messaging, der Storymodus, Direct Checkout fürs Shopping in der App oder die immer beliebter werdenden Geotags. Was Konkurrenten wie Youtube, Whatsapp, Snapchat oder Pinterest können, kann Instagram früher oder später auch. Trotzdem sollte man sich als Brand oder Creator nicht auf einen einzigen Kanal festlegen, sondern wach bleiben und die aktuellen Trends in Sachen Kanalwahl berücksichtigen. Vielleicht ist ja TikTok heute, was Instagram gestern war.

Wichtig ist auch, auf die Rezeptionsgewohnheiten der User Rücksicht nehmen. Content auf Instagram muss bildstark und snackable sein, wie ein Meme eben. So genügt es zum Beispiel nicht, aus einem 30-Sekündigen Spot einfach einen 10-Sekunden-Cutdown zu machen, sondern die Präsentation muss ganz anders angedacht werden, wie es die Kollegen von Visual Statements gezeigt haben.

Bild: WebStages GmbH

3. Be a Pro – Professionalität im Influencer-Umgang

Wer beim Wort «Influencer» nur an Fitnessmodels denkt, welche uns Yogamatten und Fruchtsäfte verkaufen, liegt zwar nicht unbedingt falsch, hat aber längst nicht die ganze Palette an Möglichkeiten gesehen, was Influencer sein können.

So sind die Influencer im Tech-Bereich zum Beispiel sogenannte Poweruser oder Superuser, welche für Brands von unschätzbarem Wert sind. Sie helfen in Foren beim Support, durch Beta-Testing bei der Qualitätssicherung und durch Feedbacks bei der Produktentwicklung. Solche Influencer lassen sich nicht kaufen, sondern werden durch intensives, professionelles Community Management geschaffen.

Aber auch bei «klassischen» Influencern hat eine starke Professionalisierung stattgefunden. So reicht es heute nicht mehr, diesen einfach sein Produkt zu schicken und zu hoffen, dass es in den Posts auftaucht. Die Zusammenarbeit wird prozesshaft abgewickelt, von der Festlegung der Strategie und der Kampagnenziele über die Selektion der Influencer nach detaillierten Kriterien bis zum finalen Reporting.

4. Mut zur Nische – kenne deinen Content

Social-Media-Kanäle sind Wundertüten, in denen jeder sein bevorzugtes Bonbon finden kann. Youtube macht es vor: ASMR-Videos zum Beispiel haben keine andere Funktion, als die User durch Geflüster und sanfte Geräusche zu entspannen. Und im Genre der «With me Videos» kann man Menschen bei alltäglichen Tätigkeiten wie Aufräumen, Essen oder Studieren zuschauen und begleiten. Es gibt Kanäle nur für Parfumtests und solche für besondere Eiscreme-Rollen. Solche Nischenvideos erreichen zum Teil erstaunlich viele Views. Die meisten Brands finden so Content, der perfekt zu ihrem Produkt passt und welcher für beide Seiten Vorteile bringt. Auch weil Creator als Markenbotschafter viel authentischer wirken, als Celebrities.

Und damit wären wir am Ende meiner Learnings, obwohl es noch viel mehr von den Webstage Masters 2019 zu berichten gäbe. Aber hey, wo ist Punkt Nummer 5 geblieben? Der wurde Ihnen doch anfangs versprochen? Nun, eine besonders effektive Erzählstrategie in der Social-Media-Kommunikation ist das Portionieren von Content zu Listicals. Und bei diesem bevorzugt unser Hirn ungerade Zahlen. Die Fünf in der Headline war also ein Trick, um Sie zum Weiterlesen zu animieren. Aber schlussendlich eben doch ein eigenes Learning.

Bild: WebStages GmbH

2 thoughts on “WebStage Masters 2019 – meine 5 Takeaways

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