Abonnieren

Wenn es darum geht, einen Blogartikel zu schreiben, schieben viele Menschen Panik. Deshalb zeige ich hier ein paar einfache Mechanismen, die das Schreiben von Blogartikeln erleichtern. Wer sich die folgenden Tipps zu Herzen nimmt, braucht keine Angst mehr vor dem weissen Blatt zu haben. Oder kennt zumindest ein paar Kniffe, die helfen können, sie zu überwinden.

Der Beitrag ist in zwei Teile aufgeteilt. In diesem ersten Teil gehe ich darauf ein, wie ich an einen Blogartikel herangehe, von der Vorbereitung bis zum Schreiben und Erstellen des Contents. Der zweite Teil folgt dann in zwei Wochen: Dort verrate ich, was es bei der Überarbeitung eines Blogartikels zu beachten gibt und wie Sie dafür sorgen können, dass er von Suchmaschinen gefunden wird.

Senior Texter

Am Anfang steht das «Was?»

Die Grundfrage, die sie beantworten können sollten, lautet: Was möchte ich wem erzählen? Zuerst sollte man sich also klar übers Thema sein. Was will ich schreiben? Was ist die Problemstellung? Was könnte den Leser bzw. die Leserin interessieren? Engen Sie Ihr Thema ein. Überlegen und notieren Sie sich ein paar Punkte, die Sie sagen möchten.

Wie sieht meine Zielgruppe aus?

In diesem konkreten Blogartikel wende ich mich an alle, die einen Blog schreiben möchten, aber aus was für Gründen auch immer Schwierigkeiten haben, damit anzufangen. Zum Schreiben visualisiere ich also meine Zielgruppe: Ich habe ein paar Freunde, von denen ich weiss, dass sie sich schwer tun, obwohl sie Interessantes zu berichten hätten. Also stelle ich mir vor, wie ich zu ihnen sprechen würde. Das hilft mir, den richtigen Ton zu finden.

Machen Sie nicht den Doktor

Ein Blogartikel ist keine Diplomarbeit. Er ist vielmehr wie ein Diskussionsbeitrag innerhalb einer bestimmten Gruppe. Schreiben Sie für Ihre Kunden, Ihre Kollegen oder Ihren Vorgesetzten, die Sie in einer bestimmten Sache um Rat gebeten haben. Schreiben Sie so, als würden Sie sich mit ihnen unterhalten. Das Schreiben geht dann leichter von der Hand. Seien Sie sich ausserdem bewusst: Sie schreiben fürs Web. Sie sind weder der neue Stern am literarischen Himmel noch Agatha Christie. Sie schreiben also weder sprachgewaltig poetisch noch verschleiern Sie die Auflösung Ihrer «Geschichte» bis zum Schluss wie in einem spannenden Krimiroman.

Als nächstes kommt die Recherche

Konkretisieren wir das «Was?» mit ein bisschen Recherche. Nehmen wir erneut diesen Blogartikel als Beispiel: Nachdem ich mir ein konkretes Bild gemacht habe, wem ich übers Bloggen was sagen möchte, schaue ich mal, was es dazu bereits gibt. Gibt es Sachverhalte, die typisch sind? Was sind die grössten Painpoints beim Schreiben? Was wird diskutiert? Es gibt etliche Blogposts zum Thema «Wie schreibt man einen Blogartikel», die man durchkämmen kann.

Spinnen Sie Ihren roten Faden

Schreiben Sie eine Disposition oder die Outline Ihres Textes auf: Was wollen Sie sagen? Welche Punkte dürfen nicht fehlen? Notieren Sie sich die drei bis fünf wichtigsten – aber Vorsicht, nicht zu viele! Das ist ihr roter Faden, an dem Sie sich später immer wieder orientieren können. Überlegen Sie sich auch, was für Bilder oder Tabellen Sie eventuell brauchen werden. Wenn Sie keine eigenen Bilder haben, klären Sie ab, ob Sie fremde verwenden können. Und geben Sie immer die Bildquellen an.

Mit dem Thema im Kopf und ein paar Informationen im Rucksack können Sie sich nun auf den Weg machen.

Blogartikel: der Aufbau

Jeder Blogartikel, egal über welches Thema Sie schreiben, folgt dem gleichen Aufbau. Dieser lehnt sich stark an den klassischen Journalismus an: Auf eine aussagekräftige Headline folgt eine Einleitung, Lead genannt, und dann der Inhalt, der hoffentlich hält, was Headline und Lead versprochen haben.

Eine verlockende Headline

Die Überschrift, auch Headline oder Schlagzeile genannt, ist oft das Erste und Einzige, was der Leser sieht. Laut einer Studie von Goldbach Interactive verweilen die Leute in den sozialen Medien im Durchschnitt 1,4 Sekunden auf einer Nachricht. Sie haben also genau 1,4 Sekunden lang Gelegenheit, die Aufmerksamkeit durch eine packende Überschrift auf Ihren Artikel zu lenken. Grund genug, ihr die nötige Aufmerksamkeit zu widmen.

Es gibt zwei Arten von Überschriften. Die erste ist so verlockend, dass sie die Aufmerksamkeit des Lesers auf sich zieht. Sie sticht aus der Masse heraus und packt einen im Nu. Die andere zieht wie ein Schiff in der Nacht vorbei. Niemand nimmt sie wahr und keiner klickt darauf, um mehr zu erfahren. Wir wollen natürlich die erste Art von Überschrift für unseren Blogartikel. Darum sollten wir uns natürlich genug Zeit lassen beim Formulieren. Das kann aber auch hinderlich sein für den Rest des Artikels: Man hält sich auf und vergisst dabei womöglich noch die vielen guten Ideen, die man ja niederschreiben wollte. Andererseits kann ein eingängiger Titel beim Schreiben auch helfen, fokussiert zu bleiben. Was also tun?

Man kann das Thema selbst als Überschrift nehmen, sozusagen als Arbeitstitel, und einfach weitermachen. Oder man spart sich die Überschrift für den Schluss auf. Wenn alles so steht, wie man es gerne haben möchte, springt einem der passende Titel am Ende des Schreibprozesses oft einfach ins Auge.
Schauen Sie auch auf die Länge Ihrer Überschrift. Social Media oder Suchmaschinen zeigen nicht immer die volle Länge an. Bei ca. 70 bis 100 Zeichen ist oft Schluss. Darum empfehlen die meisten Blogger, sich auf diese Anzahl Zeichen zu beschränken.

Eine vielversprechende Einleitung

Sagen Sie Ihrem Leser mit einer informativen Einführung, was ihn erwartet. Laut einer Studie der Nielsen-Gruppe nimmt der Leser im Web sich nur gerade für höchstens einen Viertel des Textes Zeit. Der Leser entscheidet sich in den ersten paar Zeilen, ob es sich lohnt, länger zu verweilen. Geben Sie ihm in der Einleitung zwingende Gründe dafür. Dazu sollte schon der erste Satz kurz, prägnant und knackig sein. Vielleicht ist es ja eine Frage, die dem Leser schon lange im Kopf herumschwirrt? Oder ein Problem, das gerade jedermann brennend interessiert? Auf alle Fälle sollte der Leser einen leichten Einstieg haben und weiterlesen wollen. Zählen Sie auf, welche Punkte Sie im Artikel besprechen werden. So machen Sie das Weiterlesen schmackhaft.

Mit der Überschrift und der Einleitung sind Sie schon recht weit gekommen. Doch jetzt kommt der Langstreckenmarsch. Der Lauftext, in dem Sie die Informationen, die Sie an die Frau/den Mann bringen möchten, schmackhaft und leserfreundlich unterbringen.

Machen Sie Pause!

Haben Sie alles aufgeschrieben, ist es Zeit für eine Pause. Legen Sie den Text beiseite und wenden Sie sich anderem zu. Lassen Sie den Artikel ruhen, denn Ihr Kopf ist jetzt leer und betriebsblind. Und der nächste Schritt,
das Redigieren, braucht sowohl ihre volle Aufmersamkeit als auch frische Augen.
Davon mehr im zweiten Teil von «Wie schreibe ich einen Blogartikel» – in zwei Wochen hier auf tweeks.ch

5 Schritte zum guten Blogartikel

  1. Thema eng fassen

    Definieren Sie Ihr Thema und schränken Sie es soweit ein, dass sie alle wichtigen Punkte dazu in einer sinnvollen Blog-Länge von maximal 1’0000 Wörtern beleuchten können. Themen, die mehr Abhandlung erfordern, teilen Sie besser auf.

  2. Zielgruppe visualisieren

    Damit Sie den richtigen Ton treffen und einen wirklichen Mehrwert bringen, führen Sie sich vor Augen, für wen Sie eigentlich schreiben. So können Sie auch herausarbeiten, welche Facetten eines Themas für ihre Leser und Leserinnen wirklich von Interesse sind. Schreiben Sie dann so, als würden Sie mit Ihrer Zielgruppe sprechen.

  3. Fokussieren

    Es hilft, sich auf das Thema zu konzentrieren und relevant zu bleiben, wenn man sich die wichtigsten Punkte vorab notiert. Eine kurze Outline bietet ein Gerüst,
    an dem man sich beim Schreiben orientieren kann.

  4. Treffende Überschrift wählen

    Im Web ist die Aufmerksamkeitsspanne Ihres potenziellen Publikums kurz. Maximal 1.4 Sekunden kurz, um genau zu sein. Die Headline muss deshalb auf dem Punkt sein und zu einem Click verlocken. Ideal ist eine Länge von 70 bis 100 Zeichen, da längere Headlines in den sozialen Medien oft abgeschnitten werden.

  5. Pause machen

    Es lohnt sich, sich für die Erarbeitung eines Blog-Artikels Zeit zu lassen. Nach dem ersten Wurf sollte man den Text ruhen lassen, um fürs Redigieren und die Feinarbeit wieder ganz bei der Sache zu sein. Mit etwas Distanz erkennt man ausserdem auch überflüssige Abschweifer im Text besser. Und kürzen schadet nie.



Weiter geht’s mit dem Redigieren: Im zweiten Teil des Artikels behandeln wir das Überarbeiten eines Artikels und die Suchmaschinenoptimierung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert